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AutorenbildLisa Stangier

Über Selbstloyalität, Commitment und die nötige Gelassenheit

...und über den Seiltanz unserer Ziele und Visionen

Seit Anfang des Jahres treffe ich mich montags Abends mit 5 anderen Coaches in einer Mastermind-Gruppe. Wir tauschen uns aus, teilen aktuelle Herausforderungen und stellen uns kluge Coaching-Fragen (😅😉), wenn wir selbst einen Knoten im Kopf haben oder einfach mal Support brauchen.


Und: Wir committen uns jede Woche auf eine Sache, die getan werden darf/soll/muss.


Und eigentlich stehe ich da total drauf!



Neulich, montags


Aber neulich war es dann zum ersten Mal soweit: Ich musste mir und den anderen "beichten", dass ich mein Commitment der letzten Woche nicht eingehalten habe.


Und obwohl es mich erst wirklich genervt hat - also, dass ich mein Vorhaben tatsächlich nicht umgesetzt hatte - war ein Teil in mir auch total ok damit. Und meine Mastermind-Kolleginnen sowieso. Sie machten sogar einen fast erleichterten Eindruck, dass auch ich mal NICHT meine ganze Liste abgehakt hatte.


Ich bin nämlich eigentlich (wie es so schön heißt) committed as f**k. ✌🏻😅 Also, wenn ich mir etwas vornehme, dann ziehe ich es in aller Regel auch durch und nehme den Mund äußerst selten zu voll.


Und ich stehe auch wirklich sehr auf Commitments und Ziele, finde sie enorm wertvoll und bin der Überzeugung, dass sie - wenn wir sie denn auch anpacken und einhalten - einen außerordentlich großen und positiven Einfluss auf unseren Selbstwert, unser Selbstbild und auf unseren persönlichen Erfolg haben! (Wie auch immer jeder diesen für sich definieren mag.) Und natürlich spielen unsere Commitments und unsere Ziele in Sachen Selbstwirksamkeit (= Wir nehmen uns etwas vor, geben uns ein Kommando und gehen los.) eine große Rolle.


Aber manchmal geht es noch um etwas anderes, um eine kleine, feine, andere Nuance: nämlich um unsere Selbstloyalität. Und das bedeutet noch etwas mehr, als nur unseren eigenen Kommandos zu folgen...



Eine Frage Loyalität - dir selbst gegenüber


Selbstloyalität bedeutet eben nicht nur, stur an unserem Plan festzuhalten, sondern in erster Linie an uns und unseren Werten. Beziehungsweise bedeutet es, ihnen und uns treu zu sein, und uns bei allem, was das Leben gerade mit sich bringt, aufrichtig die Stange zu halten. (Wer, wenn nicht wir selbst?!)


Es bedeutet für mich auch - ohne in die hedonistische "alles muss leicht sein sonst ist es nicht für mich bestimmt" Falle zu tappen - den mutigen schmalen Grat zu wandern (oder Ping Pong zu spielen) zwischen Machen und Lassen, zwischen Mehr und Weniger, zwischen Extrameile und Abkürzung und zwischen Beharrlichkeit und Gelassenheit. Und wahrscheinlich noch zwischen einigem mehr.



Zurück zu unseren Commitments


Commitment bedeutet für mich meinem Weg treu zu bleiben, den Weg auch immer mal wieder zu prüfen und auch dann dran zu bleiben, wenn er mich prüft. Commitment bedeutet für mich, die nötigen Schritte zu gehen, aber auch die nötigen Pausen zu machen, wenn ich dadurch die nächsten - vielleicht sogar die größeren oder besseren Schritte - überhaupt erst wieder möglich mache.


Commitment bedeutet für mich aber nicht nicht, mich wie der eigene Eselstreiber zu verhalten und mich sturer als der süße Esel selbst 🫏😉, verbohrt und unflexibel meinen Weg entlang zu schieben.

Die Sache mit unseren Zielen und Visionen ist und bleibt einfach ein wunderschöner Seiltanz zwischen Selbstdisziplin, Großzügigkeit, Strategie und Flow. Und unsere Ziele und vor allem bereits der Weg dorthin sollte uns zufrieden und glücklich und nicht kirre machen!


Oder wie ich es neulich auf Instagram gepostet habe:


"Sei straight, aber nicht unflexibel. Sei zielstrebig, aber bleibe spontan. Und sei committet, aber vergiss nicht zu genießen."


Amen. 🙏🏻😅


Dann kommt langfristig richtig viel für dich rum - an Erfolg, Zufriedenheit und an Gelassenheit.


Und wenn du das nächste Mal sehr gestresst bist oder das Gefühl hast, du verpasst durch deine zu strebsame Korrektheit oder deine zu korrekte Strebsamkeit das Leben, dann lass die (Big) 5 mal wieder für einen Moment gerade sein und die Kirche im Dorf. Geh ein Eis essen und mach einfach erst morgen weiter... So wie ich neulich, montags.

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